Konsequente Kreislaufwirtschaft integriert Ökonomie und Ökologie

„Wir können heute ohne Übertreibung von einer klugen, zukunftsweisenden Investition sprechen, mit der wir 2017/2018 das Recyclingverfahren entwickelt, auf unsere Anforderungen spezifiziert, die Anlagentechnik errichtet und seither kontinuierlich verbessert haben“, erklärt Harald Oberscheider, Werkleiter Knauf Ceiling Solutions in Ferndorf.

Die Notwendigkeit konsequenter Kreislaufwirtschaft ist heute unumstritten. Verantwortungsvolle Ressourcenschonung, Vermeidung von Abfall und effiziente Rückführung von Materialien in die Produktion sind Wege, die enorm gestiegenen Rohstoff- und Energiekosten wenigstens zum Teil auszugleichen. „Genau dieser Effekt ist bei uns zusätzlich zu den ökologischen Vorteilen der Anlage eingetreten“, so Harald Oberscheider. 

Harald Oberscheider, Werkleiter am Knauf Ceiling Solutions-Standort Ferndorf (AT), hat das Recyclingverfahren zur Bindemittelrückgewinnung bei HERADESIGN® Holzwolle-Deckenplatten maßgeblich mitentwickelt. 

Der Clou des Verfahrens besteht darin, Holzwolle-Plattenreste aus der Produktion thermisch zu verwerten und die Rückstände – das übrigbleibende Bindemittel auf Basis von Magnesit – als Sekundärrohstoff wieder zu verwenden. Damit wird der Herstellungsprozess, bei dem Magnesit der Holzwolle-Masse als Bindemittel zugegeben wird, sozusagen umgekehrt.

In Großversuchen wurde auf diese Weise rund eine Tonne Bindemittel gewonnen und als Sekundärrohstoff wieder in den Produktionsprozess zurückgeführt. Die technischen Produkteigenschaften und das hohe Qualitätsniveau der HERADESIGN® Platten blieben dabei unverändert. 2018 endete die Pilotphase und seitdem ist das Recyclingverfahren im HERADESIGN®-Produktionsprozess fest etabliert. 

Nach der thermischen Verwertung der Holzwolle-deckenplatten bleibt das Bindemittel auf Magnesit-Basis übrig und wird in die Produktion zurückgeführt. 

Die Bilanz nach gut fünf Jahren kann sich sehen lassen: Allein in 2022 wurden durch die Anlage rund 3.100 Tonnen Sekundär-Bindemittel gewonnen, dessen Anteil in den HERADESIGN® Deckenplatten liegt heute bei rund 30%, Tendenz steigend.

Das hat Auswirkungen auf die CO2-Emissionen: Eine Tonne Sekundär-Bindemittel statt konventionellem Magnesit spart rund eineinhalb Tonnen CO2. Hochgerechnet aufs Jahr summiert sich das auf circa 4.000 bis 5.000 Tonnen weniger CO2. Nach dem offiziellen Start in 2018 hat sich die Investition in die Anlage bereits im März 2022 amortisiert. 

Die 2018 in die Produktion von HERADESIGN® Platten integrierte Recycling-Anlage hat sich bereits nach vier Jahren amortisiert.