Campbell Heidelberg, Gebäude 3
HPC Agora Gemeinschaftsschule
Erhaltung der Originalsubstanz und Umsetzung von Denkmalschutzvorgaben
Vom Militärstützpunkt zur Bildungseinrichtung
Das Campbell Areal im Süden Heidelbergs war bis 2014 Hauptquartier der US-Army in Europa und der NATO-Landstreitkräfte. Seit dem Abzug des Militärs entstehen hier unter anderem Wohnungen, Gewerbe- und Bürogebäude sowie Bildungseinrichtungen.
Teile der Bausubstanz sind denkmalgeschützt – so auch „Gebäude 3“. Hier residiert nach einer umfangreichen Sanierung eine Gemeinschaftsschule in akustisch und mit Deckensystemen von Knauf Ceiling Solutions optimierten Räumen.
Raumakustik unterstützt Lernkonzept
Das Anforderungsprofil für den Innenausbau, im Rahmen der Sanierung, resultiert aus der Nutzung als Bildungseinrichtung. Gebäude 3 beherbergt eine Gemeinschaftsschule, als eine integrierte Ganztagsschule für die Klassen 5 bis 13.
Das Konzept der HPC Agora Gemeinschaftsschule unterscheidet sich von den Formen bisherigen Lernens und ist geprägt vom Wechsel zwischen Phasen und Orten der Konzentration und der Regeneration sowie einem Angebot an vielfältigen Lebens-, Bewegungsund Entfaltungsräumen.
Mit der vielfältigen Raumnutzung steigen auch die Anforderungen an die Raumakustik. Eine gezielte und ausgewogene Akustikplanung vermeidet dabei störende Lärmquellen und gewährleistet eine gute Sprachverständlichkeit in den Klassenräumen. Dies steigert die Aufenthaltsqualität für Lernende und Lehrende zugleich.
Raumakustik und Schallschutz hatten bei diesem Projekt von Anfang an eine große Bedeutung und zwar sowohl für die Ausgestaltung der von allen Jahrgängen frequentierten zentralen Räumlichkeiten, als auch für die der kleineren Klassen- und Kursräume.
Wertiger Innenausbau
Auch in den Verwaltungsräumen war das Ziel, sowohl durch akustische sowie optische Details eine besondere Wertigkeit zu schaffen. „Wir haben uns beispielsweise bei den abgehängten Decken bewusst gegen sichtbare Unterkonstruktionen entschieden, weil wir der Meinung waren, dass das Gesamtbild mit einer höherwertigeren Ausführung auch bei den Decken im Ganzen stimmiger ist“, erklärt Architekt Akgün Mürteze.
Realisiert wurde dieser Anspruch mit den Mineral-Deckenplatten AMF THERMATEX® Acoustic. Charakteristisch für die hochwertige Deckenoptik ist das sichtseitige Akustikvlies. Damit erzeugt AMF THERMATEX® Acoustic eine elegante, homogene Oberfläche und sorgt gleichzeitig für eine hohe Schallabsorption (aw = 0.65 (H) sowie ausgezeichnete Längsschalldämmung (38 dB).
Verbaut wurden insgesamt 1.200 m² Mineral-Deckenplatten, davon der größte Teil mit verdeckter Unterkonstruktion in Klassenzimmern, Besprechungs- und Aufenthaltsräumen, im Lehrerzimmer und Büro der Schulleitung. Für einige Nebenräume (WCs, Vorbereitungsküche) wählten die Architekten AMF THERMATEX® Acoustic Deckenplatten mit sichtbarer Unterkonstruktion.
Kunde
- KRAUS Gruppe, Heidelberg
Deckenmontage
- Lechnauer + Reuther GmbH Akustik und Innenausbau, Westheim
Deckenfläche
- 1,400m2
Fertigstellung
- 2023
Fotograf
- © Lukas Huneke
Eine glatte weiße Deckenplatte kam hier nicht in Frage, weil die Architekten nach der notwendigen Entfernung des Putzes an der Decke wieder eine zum Tragwerk besser passende Rauhstruktur wollten.
Holzwolle-Akustikplatten an der Mensadecke
Ausgeführt wurden die Montagearbeiten der Decken durch die Lechnauer + Reuther GmbH aus dem pfälzischen Westheim. Das Fachunternehmen für Innenausbau zählt Akustik und Schallschutz zu seinen Spezialgebieten. Entsprechende Erfahrung konnte das Team daher auch bei der Installation der Akustikdecke in der großzügigen Mensa der Schule einbringen.
Verbaut wurden hier rund 200 m² Holzwolle-Akustikplatten der Marke HERADESIGN® in der Oberfläche Superfine in Weiß. SSV Architekten hatte mit diesem natürlichen Material bereits in anderen Objekten auf dem Campbell Areal positive Erfahrungen gesammelt.
Planungstechnisch ging es in diesem zentralen Raum von Gebäude 3 zunächst um die Erhaltung des Tragwerks – die Balkenkonstruktion an der Decke sollte sichtbar bleiben, gleichzeitig waren die akustischen Anforderungen zu erfüllen, denn der Raum dient nicht nur der Verpflegung der Schüler(innen), sondern wird auch für Veranstaltungen verschiedenster Art genutzt.
Harmonisch-warmes Raumgefühl
„Wir haben versucht, die Holzwolle-Akustikplatten gestalterisch in Einklang mit der Bestandssituation zu bringen und sie deshalb nicht einfach unter die Rippen gehängt, sondern zwischen diese mit einem definierten Abstand montieren lassen, so dass die akustische Wirkung gewährleistet ist, aber auch optisch ein attraktiver Effekt entsteht“, erklärt Architekt Akgün Mürteze.
Die Holzwolle-Akustikplatten wurden von der Mitte jeweils nach außen montiert, dabei wurde auch der durch den Raum verlaufende Hauptstrang der Lüftungsanlage integriert und sowohl unter- wie kopfseitig ebenfalls mit HERADESIGN® Superfine ausgeführt.
Der aufgearbeitete Parkettboden und die bodentiefen Fenster mit ihren denkmalgeschützten Laibungen sorgen zusammen mit der akustisch optimierten Decke für ein harmonisch-warmes Raumgefühl. Das haben Lehrende und Lernende der Gemeinschaftsschule inzwischen bestätigt – man hebt vor allem die individuelle Ausführung abseits jeglicher Standards hervor, die dem besonderen Charakter von Gebäude 3 in Funktion und Gestaltung gerecht wird.
